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Nalžovské Hory - Schloss


Grunddaten


Ursprünglich stand hier eine Festung, die zum Jahr 1380 (Jan aus Pabìnic) erstmals erwähnt wird, später wurde sie zum Besitz von Herren aus Nalžovy.

kraj: Plzeòský kraj
okres: Klatovy
obec: Nalžovské Hory
poloha: 49°19'55.2 N, 13°32'56.1 E   0 m n.m.
adresa: Nalžovské Hory, 341 01  Horažïovice
Schloss Nalžovy
Schloss Nalžovy



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Detail

Schloss Nalžovy<br>
Schloss Nalžovy

Ursprünglich befand sich hier eine Festung aus dem Jahre 1380, die später in den Besitz der Herren aus Nalžovy fiel. 1591 ging Nalžovy an das Geschlecht der Švihovský. Karel Švihovský kaufte den Landbesitz für 80.000 Groschen. Sein Sohn Bedøich wurde zu Beginn des böhmischen Ständeaufstandes Mitglied einer der führenden Organisationen der Aufstände. Die Festung wurde jedoch von ungarischen Truppen zerstört, weshalb Bedøich ganz in der Nähe ein Renaissance-Schloss errichten ließ, das 1630 erstmals erwähnt wurde. Die alte Festung diente weiterhin als Wohnraum für die Angestellten des Schlosses.

An des Schloss wurde im 17. Jahrhundert zudem ein englischer Garten angelegt, der im 19. Jahrhundert neugestaltet wurde.
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Sage


Das Wirken der Grafen Taaffe in Nalžovské Hory

1. kurze Geschichte von Nalžovské Hory und des dortigen Herrschaftsguts

Nalžovské Hory ist ein Städtchen, etwa 12 km westlich von Horažïovice gelegen, an der Bundestraße in Richtung Klattau. Es bildet sich aus den zwei Gemeinden Støíbrné Hory und Nalžovy. Das Städtchen zählt ungefähr 1300 Einwohner und befindet sich im Vorgebirge des Böhmerwaldes auf einer Höhe von 514 Meter über dem Meeresspiegel.

Historisch erstmals erwähnt wurde die Ortschaft 1380, als sich hier Jan von Pabìnice niederließ. 1591 fiel es in den Besitz Radslavs aus Vchynice, einem Herren aus Rýzmberk. Innerhalb der Familie blieb der Besitz bis 1718. Zu Beginn ihrer Herrschaft erlebte das Schloss seine erste Erwähnung. 1616 wurde das Schloss von ungarischen Truppen geplündert.

Weitere Besitzer des Herrschaftsguts waren der Graf Poeting-Persing, der es von den Habsburgern für den Symbolwert von einer Gulde erwarb, als Auszeichnung für besondere Dienste bei der Niederschlagung des aufständischen, böhmischen Adels. Das spielte sich damals zur Zeit des sog. „pobìlohohorském období“ (zu Deutsch: der Staat nach der Schlacht am weißen Berg). Diese Zeit stellt eine besonders dunkle Epoche für die böhmischen Länder dar. Mit der Niederlage der böhmischen Stände gegen das Heer Ferdinands II 1620 in der Schlacht am weißen Berg, endete in Böhmen die Zeit der Religionsfreiheit und brachte die Rekatholisierung Böhmens mit sich. 1621 wurden am Altstädter Ring in Prag 27 böhmische Adelige und zugleich Repräsentanten der protestantischen Kirche, hingerichtet, was die Emigration weiterer Adeligen aus Böhmen nach sich zog, sowie die Enteignung ihres Besitzes.  
Nach Poeting-Persing erhielt es der Graf Taaffe, ein Mann irischer Abstammung. Das Herrschaftsgut befand sich ungefähr an der Grenze der Gemeinden Neprochovy, Tìchonice, Žïár, Plichtice, Zavlekov, Tužice, Letovy, Sedleèko, Míøenice und Nalžovské Hory.

2. Die Zeit des Grafen Taaffe

Das berühmteste Mitglied aus der Familie der Taaffes war Ludvík Taffee. Ein vielseitig gebildeter und sehr erfolgreicher Jurist und Politiker. Er war Minister in der österreichischen Regierung und Mitglied des österreichischen Parlaments, lehrte an der Rechtsfakultät der Wiener Universität und arbeitete am höchsten Gericht. Ludvík Taaffe krönte Mitte des 19.Jahrhunderts den Umbau des Schlosses in Nalžovské Hory, mit dem Errichten einer Gartenanlage im englischen Stil. In der Schlosskapelle sind Fresken von F.J. Lux erhalten, einem Pilsner Rokokomaler.

Zu Ehre Ludvík Taaffes besuchte auch Kaiser Franz Josef I das Schloss mehrmals. Bei jedem seiner Besuche pflanzte er im Garten eine rote Buche. Inzwischen befinden sich im Garten 6 gewaltige rote Buchen, die gesetzlich denkmalgeschützt sind.

Am nicht weitentfernten Hügel errichtete Graf Taaffe einen Naturpark. Es geht um einen Wildpark, der romantisch ausgeschmückt ist mit Tierstatuen, die aus Felsbrocken gehauen wurden, in den 80er Jahren des 19.Jahrhunderts vom ortsansässigen Steinmetz Jan Kvíèala. Im beispielsweise ein Drache und eine Schildkröte. Der Drache ist eine ungewollt groß geratene Echse, die bis heute mit ihrem Platz im Waldgebiet nicht nur ortsfremden, uninformierten Besuchern, sondern auch Einheimischen Angst einjagt.

Meistens ließ sich Taaffe Frauen aus Irland bringen. Es existiert die sichere Legende, dass diese irischen Ehefrauen um ihre Heimat trauerten, sodass Graf Taafee mit dem Anlegen des Wildparks versuchte, einen kleines Stück Irland in Böhmen zu schaffen. Auf dem Prašivec (575 Meter über dem Meeresspiegel gelegen) bauten sie in der Hälfte des 19.Jahrhunderts mit Hilfe künstlicher Ruinen eine Kopie des irischen Familiensitzes (Ballymotte) auf. Man sagt, der Bau der Ruine sei ein Segen für die örtliche Bevölkerung gewesen, denn zu dieser Zeit herrschte Mangel an Arbeitsplätzen, sodass die Leute mit dem Bau der Ruine ihren Lebensunterhalt verdienen konnten. ImWildpark wurde zudem ein kleiner See mit einer Insel errichtet, auf der sich ein Holzstorch befindet. Zudem ist der ganze Wald durchwoben von einem System aus Kutschenstraßen und Wanderwegen.

Teil des Wildparks ist auch das gräfliche Forsthaus, das der Verwalter mit seiner Familie bewohnte. Es wurde am Hauptzugangsweg des Parks erbaut. Graf Taaffe war wirtschaftlich extrem aktiv. Das Herrschaftsgut bestand aus 13 Höfen, einschließlich der Teiche und Wälder. Außerdem gab es in der Ortschaft eine Brennerei und eine Käserei.

3. Der Letzte aus dem Geschlecht der Taaffes

Der Letzte aus der Familie Taaffe war Edward Taaffe. Wunderschön erzählte mir über ihn eine Neunundachtzigjährige, die erstaunlich munter und vitale Marie Šrámková aus Nalžovský Hory im Jahr 1996, die damals die letzten lebende Angestellte des Grafen war. Sie arbeitete beim letzten Grafen Taaffe als Schneiderin und Kammerfrau für ungefähr 5 Jahre, bis zum Jahr 1938, als die Familie den Besitz verkaufte und die damalige Tschechoslowakei verließ.

Die Gräfin, entgegen aller Bräuche eine Ungarin, wurde zu Edwards Stiefmutter. Seinen Vater heiratete sie als einen Wittwer mit Sohn. Man sagt, sie selbst war geschieden und ihrer ersten Ehe entsprang bereits einen Sohn. 1938 war sie bereits Witwe, da Edwards Vater bald verstarb. Die Familie flüchtete faktisch vor den Nazis. Die Herkunft der letzten Gräfin erklärt auch, weshalb die Familie die Tschechoslowakei verließ und nach Ungarn, genauer nach Budapest, zog und Edward in seine Urheimat Irland ging.

In Nalžovské Hory tauchte Edward noch ein letztes Mal im Jahr 1945auf, als Mitglied der alliierten Truppen, die Westböhmen befreiten. Wie man sagt:“Er kam, sah und ging“. Edward verstarb 1956 in Irland.

Alle Grafen Taaffe, außer Edward und seiner Stiefmutter, sind in der Krypta der Kirche des heiligen Antonins begraben, die sich einen Kilometer von Nalžovské Hory entfernt an der Hauptstraße nach Horažïovice befindet.

In Prag am 11. 3. 2012  

Autorin: Ing. Marie Støíbrná 

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